Pelletherstellung ohne Bindemittel aus naturbelassenem Holz

Informationen zu Pelletherstellung bei Bayernpellets

Um es gleich vorweg zu nehmen, es folgen jetzt keine sensationellen Enthüllungen über Zusatzstoffe in Holzpellets und all diejenigen, die schon immer nicht daran geglaubt haben, daß Holz ohne Klebstoff in die Form von Holzpellets gebracht werden kann, können wir beruhigen - es funktioniert.

Holzpellets sind Preßlinge ohne Bindemittel aus naturbelassenem Holz.

Die Herstellung von Holzpellets ist ein im Prinzip einfaches Verfahren, daß aber in der Praxis erst einmal beherrscht sein will. Das Vorhaben mancher Zeitgenossen, sich zusammen mit zwei oder mehreren Gleichgesinnten eine Pelletspresse anzuschaffen, um den eigenen Bedarf selbst herzustellen, wird nur dann funktionieren, wenn der Platz das Format einer mittleren Industriehalle hat, die Herren einen Eigenbedarf von mindestens 5000 Tonnen pro Jahr und im günstigsten Fall auch noch drei bis fünf Millionen Euro im Lotto gewonnen haben. Wenn man bedenkt, daß 6 bis 8 Kubikmeter Sägespäne oder etwa 3 fm Industrieholz benötigt werden, um eine Tonne Pellets herzustellen, wird auch die überwiegende Zahl aller Sägewerke und Zeitgenossen einsehen müssen, daß sie wohl nicht die günstigsten Voraussetzungen mitbringen, um selbst Holzpellets herstellen zu können. Von den Plänen mancher Zimmereien, Tischlereien, Schreinereien, und Kleinwaldbesitzer ganz zu schweigen.

Die Holzpellets Herstellung umfasst im Wesentlichen die folgenden Schritte:

Antransport des Rohmaterials:
Hier unterscheiden wir grundsetzlich zwei Rohstoffarten, erstens die Holzabfälle von Sägewerken wie Sägespäne, Hobelspäne und Hackschnitzel, und zweitens das Industrierundholz aus dem Wald.

Herstellung eines pressfähigen Materials:
Verwendet man zweiteres benötigt man eine Anlage zur Entrindung und eine Zerspanungsmaschine um das Roholz auf die gewünschte Größe (Körnung) zu bringen. Bei Hobelspänen und Holzhackschnitzel erfordert es eine weitere Zerkleinerung in Form einer Hammermühle.

Trocknung:
Die hier eingesetzten Verfahren beruhen hauptsächlich auf Bandtrockner und Trommeltrockner. In diesem Arbeitsgang erfolgt ein Wasserentzug auf eine Endfeuchtigkeit von etwa 8%. Hier gilt es zu bedenken, dass eine nur sehr geringe Bandbreite an Feuchtigkeitsunterschieden über die Pelletierfähigkeit entscheidet.

Das Konditionieren:
Nach der Zwischenlagerung der Holzspäne im Trockensilo werden sie zum Konditioneur transportiert. Dieser misst ihren Wassergehalt, um sie abhängig von den Messergebnissen noch einmal mit Heißdampf zu befeuchten. Das ist notwendig, um das Lignin an der Oberfläche der Pellets als Klebstoff zu aktivieren. Das bekannte Harz ist nichts weiter als überschüssiges Lignin, das aus den Zellen ausgetreten ist. Aufgabe des Konditioneurs ist es, einen einheitlichen Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 12 Prozent zu gewährleisten. Für circa 10 bis 15 Minuten werden die Holzspäne im Reifebehälter zwischengelagert, damit der Wasserdampf gleichmäßig in sie eindringen kann. Erst dann werden die Holzspäne in das Herzstück der Pelletierungsanlage – die Matrizenpresse – transportiert.

Das Pelletieren:
Bei der eigentlichen Pelletierung werden die vorher aufbereiteten und getrockneten Holzspäne mit Walzen, den sogenannten Kollerrädern durch eine Matrize gepreßt. Die eigentliche Kunst besteht nun darin, den Rohstoff Holz so zu homogenisieren, daß die Presse zu jedem Zeitpunkt einen Rohstoff mit identischen Eigenschaften verarbeiten kann. Das betrifft vor allem die Holzfeuchte und die Korngröße der Späne. Unter hohem Druck und bei einer Temperatur von etwa 40°C bis 50°C wird die Masse gepresst und durch die Bohröffnungen der Matrize gedrückt. Dadurch erhalten die Pellets ihre charakteristische Form.

Das Abkühlen:
Durch das Abkühlen werden die Holzpellets stabilisiert und erhalten so Ihre endgültige Festigkeit.

Abfüllen
Die Abfüllung erfolgt in Säcken (meist 15 kg), Big Bags (ca. 1000 kg) oder als lose Ware direkt auf den Silo-LKW.